( TRAVEL BAN – German journalist Billy Six on U.S. black list! ) „Grenze der Vereinigten Staaten!“ … rauer Militär-Ton wie im „Forest Gump“-Film. Jeder muss raus … die Linienbus-Fahrt von Montréal nach New York endet am kanadisch-amerikanischen Kontrollposten Champlain für alle Insassen kurzzeitig – und für einen ganz und gar! - Böses Erwachen - Einzeln werden wir aufgerufen. Dem bulligen US-Grenzer mit verkrampftem Gesicht bleibt beinahe sein Kaugummi im Halse stecken, als er meinen Datensatz am Empfangsrechner erblickt. Ganz direkt fragt er, ob ich mal inhaftiert gewesen sei … da hilft kein Leugnen. Meine Reisen nach Syrien, Libyen, Sudan … das verkorkste ESTA-Verfahren vom Januar … drei Monate Assad-Knast, Gespräche mit Islam-Kriegern … meine zwei (deutschen) Pässe ... all dies wird nun fünf Stunden lang thematisiert werden. Journalist hin oder her. Zwei bewaffnete Beamte des „Heimatschutz-Ministeriums“ begleiten mich zurück zum Bus ... „Gepäck raus!“ Und das überaus zügig. Danach ab in einen Sonderraum. „Officer“ J. T. tritt auf die Bühne, ein „früherer US-Militär im Libanon“. Er spricht Arabisch, verhält sich elegant. Die Lage entspannt sich. „Keine Sorge, das hier ist kein syrisches Gefängnis!“ Doch er will jedes Lebens- und Reise-Detail wissen … inspiziert meine Siebensachen, auch den Rechner … und nimmt mir jeden Fingerabdruck ab. „Sorry, Billy!“, sagt er. „Hier gibt es nur Schwarz und Weiß!“ Aus für meinen amerikanischen Traum! Doch eine „Deportation“ ist meine Rückführung im Polizeiwagen nicht. Rein juristisch. Schließlich habe ich mich offiziell bereit erklärt, den Antrag „freiwillig“ zurückzuziehen. - Illegale Einwanderung - Eine auf der anderen Seite, im kanadischen Grenzposten, integrierte Bushaltestelle wird nun zwei Nächte lang mein Lebensmittelpunkt – unbemerkt werde ich Zeuge der Abwicklung jeglicher illegaler Migration, die sich in der Umgebung vollzieht. Es sind „Flüchtlinge aus den USA“ … tatsächlich oft Sozial-Touristen aus Afrika und Lateinamerika. Sie sind im Keller untergebracht. Meine Wandertouren entlang der grünen Grenze führen zu wiederholten Polizei-Einsätzen. Die kanadischen „Mounties“ gehen davon aus, ich plane den Fußmarsch über die bereits eingetretenen Pfade – in die Gegenrichtung, illegal nach Amerika. Tatsächlich ist drüben weit und breit kein US-Beamter zu sehen. Es gibt keinen Zaun, keine Landminen. Zur Übersichtlichkeit wurde eine schier endlose Kerbe in die Wälder gefräst. Es ist die längste (zwischenstaatliche) Grenze der Welt. - Es war Obama! - Doch Harakiri ist nicht meine Absicht. Nicht heute. Ich fahre zurück, nach Montréal … nehme die zeitintensive, mühevolle und teure Prozedur des Visa-Verfahrens auf mich. Ende 2015, Anfang 2016 hatte sich unter (Ex-)Präsident Barack Hussein Obama ein vertiefter Abgrenzungsprozess vollzogen: Sieben Staaten wurden indiziert – Syrien, Libyen, Sudan, aber auch Iran, Irak, Jemen und Somalia. Jeder Ausländer, der diese Länder ab März 2011 betreten hatte, wurde per Gesetz von der visafreien Einreise ausgeschlossen. Lebenslang. Donald Trumps missglückter „Muslim-Bann“ basierte 1:1 auf Obamas Vorarbeit – doch das verschweigt die System-Presse. Vom so genannten „Visa Waiver“-Programm für 38 enge US-Partnerländer (neben Deutschland z.B. auch UK, Frankreich, Chile, Japan, Taiwan, Australien … Israel, Polen oder Ukraine jedoch NICHT) bin ich nun also für immer ausgeschlossen. Dass ich dies „begriffen habe“ ... dafür hatte ich sogar unterschreiben müssen. - Keine Transparenz - Mein Antrag auf B1/B2-Visum (für Freiberufler sei die Journalisten-Variante „ausgeschlossen“) wird abgelehnt werden – aus formalen Gründen. Ich hätte meine „Bindungen ins Heimatland“ nicht ausreichend bewiesen, mahnt der Standard-Antwortbrief an. Auch hier im Montréaler Konsulat der USA gab es für mich ein Sonderverhör – abseits von der Zivil-Abteilung. „Terrorismus“ und „Spionage“ waren Thema – um „Bindungen ins Heimatland“ ging es gar nicht. Nach amerikanischer Lesart steht der Bürger in der Pflicht, seine Unschuld zu beweisen – nicht der Staat irgendeine Schuld. Ich könne ja „nochmal einen Antrag“ stellen, so die Behörde. Doch dafür sind mir Zeit und Geld jedoch zu schade. Immerhin gibt es ja noch mindestens 205 andere Länder auf der Welt. --- ( „Border of the United States!“ … rough military tone as in „Forest Gump“ movie. Everyone has to get off … regular bus trip from Montréal to New York ends at Canadian-American border post Champlain for all passengers briefly – and for one completely. - Rude awakening - ( To be continued here: https://www.facebook.com/billy.six.35/posts/1580697945273745 ) ) --- Musik: Greenery - Silent Partner: https://youtu.be/qeIkbW49B6A Masked Heroes by Vexento https://soundcloud.com/vexento https://www.youtube.com/user/Vexento https://twitter.com/Vexento Thanks to Burcu C.